Ungebremst Golfspielen
So organisieren sie Rhythmen

So, wie jedes Eingreifen in bereits ausgelöste Bewegungen (gesteuerter Putt) ungünstig wirkt, so wirken auch Eingriffe in bereits ausgelöste steuernde Gedanken (Bewegungsentscheidung) ungünstig. Lesen Sie, wie man auf dem Golfplatz diese Bremsen überwindet.

Bei zyklischen Sportarten (Joggen, Schwimmen oder Rudern) nimmt der Bewegungsfluß vor allem zu Beginn ständig zu. Die Bewegung wird immer ökonomischer. Erst wenn Ermüdung eintritt, nimmt die Bewegungsökonomie wieder ab.

Auch den eher ungeschickten Menschen gelingt beim paddeln von Schlag zu Schlag ein besserer "Abdruck" vom Wasser. Zunehmend geschickter wird das Paddel eingetaucht, zunehmend besser koordiniert der im Boot sitzende seine Beinmuskeln mit dem Rumpf und den Armen. Das gleiche gilt beim Joggen, die Laufschritte werden immer weicher, natürlicher. Ebenso beim Schwimmen: Nach einer Weile hat man "seinen Rhythmus" gefunden.

War die erste Paddelbewegung (der erste Schritt) schlecht, nehme ich das sensibel war. Wenn ich ökonomischer arbeite, fällt die Bewegung leichter. Das macht Spaß, ich bekomme eine positive Rückmeldung. Die schnelle Abfolge der Bewegungen kommt dieser Funktionslust entgegen. Ich muß nicht lange warten bis ich nach einer schlechten Paddelbewegung (entsprechende Rückmeldung) eine bessere machen kann (erneute Rückmeldung). Zum Nachdenken ist dabei keine Zeit. Alle Rückmeldungen werden, wie bei Reflexen, sofort eingebaut. Das geschieht automatisch. Machen wir beispielsweise beim Joggen einen Fehltritt, dann versuchen wir nicht bewußt das Hinfallen zu verhindern. Es sind unsere Reflexe, die das für uns übernehmen. Die Überleitung von einer Bewegung zur nächsten wird zum wichtigen Bestandteil der Ökonomie. Ist die Überleitung gut, findet die nächste Bewegung ökonomischer statt. Diese Abfolge entwickelt sich fast von alleine bis zum Optimum (Flow: "es läuft"). Ökonomie findet solange statt, bis die natürlichen Grenzen (Ermüdung) das verhindern. Für den Sportler arbeiten alle Mechanismen aufbauend.

Indem man mit seiner Schlagroutine die einzelnen Schläge verbindet können die oben beschriebenen (körperlichen) auf die geistigen Abläufe im Golf übertragen werden. Man muß dazu in der Endposition nach dem Schlag konsequent innehalten. So gelangt man immer zu einer Rückmeldung über den vergangenen Schlag. Das geschieht selbst dann, wenn man sehr emotional reagiert und sich nicht wirklich bewußt wird über den Schlag. Denn das Unterbewußtsein wird, je nach ihrem natürlichen Golftalent, immer mit nützlichen Veränderungen beim nächsten Schlag reagieren. So erhalten Sie eine Überleitung von einer Bewegung zur nächsten und schaffen Ihre Ökonomie. Jetzt können zunehmend Rhythmen entstehen. Die Golfrunde wird als fließende Abfolge von sich selbst regulierenden Abläufen erlebt. Wie beim Reflex, wenn man stolpert, so werden mit dem Fehlschlag "reflexartig" Korrekturen für den nächsten Schlag vorgenommen. Aber nur, wenn man inne hält (Endposition). Die Golfrunde wird fließender, rhythmischer abgewickelt.

Es hat sich als günstig herausgestellt zunächst das eigene Verhalten nach und zwischen den Golfschlägen genau zu beobachten. Dabei entwickelt sich ein Gefühl für den Zeitraum, den Sie brauchen, um nach einem Schlag Kontrolle zu erlangen. Lassen Sie sich immer nach dem Schlag filmen, ohne dabei den Ball oder Ergebnisse aufzunehmen entstehen recht lustige, aber aufschlußreiche Sequenzen über Ihre "Golf - Psyche". In der ersten Stufe verbessert sich vor allem das Gefühl: Die Runden fühlen sich fließender an. Sie werden entspannter (Streßfreier) spielen. Nach weiteren Runden verbessert sich auch Ihr Score. Insbesondere Situationen in denen Runden "kippen", werden Sie völlig neu erleben. Es wird auch weiterhin schwache Runden geben, mit denen Sie aber gelassener umgehen können. Genau in diesen Situationen gelangen Sie nicht mehr in den Teufelskreis von Fehlschlag und Wut, sondern sie gelangen automatisch in einen Lernprozess. Jetzt entstehen immer häufiger Aufschaukelungskreise; Die vielen Gedanken, die Sie als Golfer im Gegensatz zu einem Jogger zwischen zwei Handlungen haben, sind jetzt nicht mehr ungünstige Eingriffe, sondern haben bestätigenden Charakter. Die Rhythmen werden aufrechterhalten. Es findet eine (zunehmend automatisierte) Verbesserung statt.

Solche Rhythmen werden durch sich verändernde Bedingungen nicht wirklich gestört. Rhythmen passen sich den Gegebenheiten an. Der erfahrene Jogger macht bergauf kleinere, schnellere Schritte, bergab größere und langsamere. Der erfahrene Golfspieler reagiert flexibel auf eine Wartezeiten an PAR 5 Löchern. Sogar bei Wiederaufnahme des Spiels nach einem Gewitter finden Sie entsprechend leicht in Ihren Spielrhythmus zurück.



         
 

© Rainer Mund

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