Zu welchem Golftrainer?

Es ist so weit. Auch bei Ihnen hat das Erlebnis eines Ballkontaktes ausgereicht, um Ihre Vorbehalte gegen den "Altherrensport" in nichts aufzulösen. Natürlich haben Sie sich im Golftimer (golf@albrecht.de), auf der Golf.de und bei der VcG (VcG.de) über den Golfsport grundlegend informiert. Aber bei wem und wo können Sie am besten lernen?

Gehen Sie zum PGA Professional (PGA.de). Alternativen zum "Golfpro" wie der PGA Professional weltweit genannt wird, gibt es, sie sind aber in den seltensten Fällen ihr Geld wert. Der PGA Professional genießt eine mehrjährige Ausbildung. Insbesondere in Deutschland sind die Abschlußprüfungen mittlerweile so anspruchsvoll, dass andere Nationen sich bei uns das Know How holen. Der Golfprofessional hat den Golfsport im Blut und spielt selber auf hohem Niveau. Ähnlich wie bei den Ärzten sind die zuletzt Ausgebildeten auf dem neuesten Stand. Aber Vorsicht: Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen! Der PGA Pro ist in der Regel mit dem Schläger aufgewachsen. Vereinigungen wie die EGTF (European Golf Teachers Federation) bilden ihre Trainer in mehrwöchigen Crash - Kursen aus. Das ist ehrenhaft, aber nicht vergleichbar. Vor allem die Verletzungsgefahr kann hier enorm steigen. Die Trainer-Lizenzen des DGV haben sich in der Praxis als gute Ergänzungen zur Arbeit mit Jugendlichen herausgestellt.

Lassen Sie sich von etablierten Golfern aus ihrer Umgebung beraten! Erfahrene Golfspieler kennen in der Regel die guten "Pros" in der Umgebung und können Sie beraten, wer zu Ihnen paßt. Zu Beginn kann der Trainer nicht gut genug sein! Wenn Sie mit dem Golfsport beginnen, erlernen Sie Grundlagen, die Sie ein Leben lang beibehalten werden. Das kann man gut mit dem Schreibmaschine schreiben vergleichen. Würden Sie sich dem Golfsport autodidaktisch nähern, käme das dem Versuch nahe, die Tasten mit zwei chinesischen Stäbchen zu bedienen: Es geht, aber nicht besonders gut und wenn man es mit dem vergleicht, was andere tun, kommt es einem nicht schlüssig vor. Ein PGA-Pro kann Sie, je nach Qualifikation, auf ein Zwei- bis Zehn-Finger-System heben. Ihre Leistungsperspektive und damit Ihr Handycap in ferner Zukunft wird also maßgeblich von der Güte des Trainers bestimmt.

Machen Sie zum Einstieg intensive Golfwochen mit "Ihrem" Professional! Da der Golfsport mit komplexen Bewegungen und Regeln Sie ganz fordert, sollten Sie zu Beginn über Intensiv-Wochen nachdenken. Versprechungen über Platzfreigaben innerhalb einer Woche sind unseriös, wenn es auch in Ausnahmefällen dazu kommen kann. Allerdings sollten sie unbedingt den Professional kennen (oder genug über ihn wissen), bei dem Sie den Einstieg wagen. Insofern muss man davon abraten, ein Sonderangebot zum Einstieg zu wählen. Investieren sie in die erste Woche Golf mit dem Trainer ihrer Wahl. Sie werden das Geld, das sie dem Top Trainer geben, später doppelt und dreifach einsparen.

Achten Sie auf die Planung! Sagt Ihnen der Pro was kommt und fast regelmäßig zusammen, was war? Werden nach einigen Trainerstunden die Entwicklungschritte erläutert und ggf. Prognosen gesetzt aber auch Trainingswege angepaßt? Findet also ein regelmäßiger Ist-Soll-Vergleich statt? Arbeitet Ihr Pro mit Video? Selbst die besten Professionals geben mittlerweile zu, dass sie wesentliche Detailinformationen aus dem Schwung nur mit Hilfe einer Videoanalyse feststellen können. Achten Sie also darauf, dass Ihr Professional ab und zu mit Video seine Arbeit kontrolliert. Für all dies sorgt der Top-Professional. Moderne Rückmeldesysteme, bei denen Videostandbilder ihres "Knackpunktes" automatisch generiert werden, erhöhen dabei enorm die Lerngeschwindigkeit. Dabei ist es besonders wertvoll, wenn Sie Veränderungen nicht nur erkennen lernen, sondern auch spüren, also die Videogeräte nicht permanent mitlaufen. Umwege sind für das Bewegungsgedächtnis notwendig. Sie erhöhen nämlich die Ortskenntnisse.

Fragen sie nach dem "Neutralschwung"! Die Neutralschwungtechnik ist das offizielle Leitbild der PGA und zusammengefasst im "Teaching Manual" der PGA sowie im Lehrbrief Vier des DGV (golf@albrecht.de). Der Golfschwung ist gewissermaßen, ähnlich wie die DNA, "entschlüsselt". D.h. die günstigste (energiereichste und wiederholbarste) Technik ist bekannt und wird im "Neutralschwung" zusammengefasst. Das alles sind natürlich nur Modelle, die als Leitbilder dienen. Auf den Tours sieht man deshalb häufig Spieler, dehnen es offensichtlich leichter fällt den Ball gut zu treffen, wenn sie "falsch" schwingen. Die jüngere Entwicklung im weltweiten Golf, an der übrigens die deutschen Trainer enorm beteiligt sind, integriert zunehmend den Neutralschwung und das Gefühl (Form und Funktion, Leitbild und Abweichung, fixer Kern und flexible Variante). Immer Häufiger überwinden junge Kollegen ihren Stolz und erkennen die Notwendigkeit der flexiblen Variante im Trainingsalltag. Ebenso machen sich ältere Kollegen zunehmend mit der genauen Anatomie des "Neutralschwunges" vertraut. Wussten sie übrigens, dass Tiger Woods heute in genau jenem Videosystem trainiert, welches unter der Federführung von Oliver Heuler in Deutschland entwickelt wurde? Wenn Sie heute in einem in einem der großen Trainingszentren Fleesensee, Bad Griesbach oder St. Leon Rot oder einem der ehemaligen DGV Stützpunkte Jacobsberg, Neuß-Hummelbachaue, Schönbuch oder Gut Kaden unterrichtet werden, trainieren sie in der gleichen "Feedbackmaschine".



 
         
 

© Rainer Mund

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